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Daß
die erste Aufführung des Kuselliedes in Kusel stattgefunden
hat, geht wohl aus verschiedenen Presseberichten hervor. Hundertprozentig
kann man das nicht nachvollziehen, aber die Tatsachen sprechen
für sich.
Schon
am 2. Oktober 1953 meldet die Kuseler-Presse folgendes:
"Fritz
Wunderlich wird auf vielseitigen Wunsch im Konzert »Das
Lied der Völker«*
das von ihm gedichtete und komponierte Lied »Mein Kusel«
als Zugabe singen".
*
Dieses Konzert fand am 3. Oktober 1953 in der Turnhalle in
Kusel statt.
Am
5. Oktober lesen wir in der Kuseler-Presse:
"Fritz
Wunderlich schöpfte mit seinem abschließenden Heimatlied
»Mein Kusel«, mit dem er alle Herzen ansprach
und vollends zum Jubilieren brachte, die Atmosphäre des
Abends aus. Im einzelnen wäre zu seinem Verlauf noch
viel zu sagen. Beigeordneter Louis sprach mit Blumen und guten
Wünschen den Dank der Hörer für einen hochstehenden
Abend aus, dem zuvor schon ein Begeisterter auf seine Weise
rührenden Ausdruck verlieh. Wir schließen mit der
Feststellung, daß ein getreuer Sohn seiner Vaterstadt
mit der Ermöglichung dieser Veranstaltung ein Geschenk
darbrachte, das wir nicht sobald vergessen werden".
Daß
das Kusellied auf "vielseitigen Wunsch" angefragt
wurde, bedeutet, daß die Kuseler dieses Lied schon gekannt
und vielleicht auch mal gehört haben müssen.
Jahre
später, 1965, sang Fritz Wunderlich dieses Lied für
die Schallplatte ein (Deutsche Grammophon). Text und Melodie
wurden durch Franz Josef Breuer
leicht bearbeitet. Aus einen Briefwechsel von Franz Josef
Breuer vom 8. Januar 1987 an Haiko Bockstiegel
geht folgendes hervor:
"Für
sein Lied verzichtete er allerdings auf die ersten beiden
Strophen und schlug ein zweiteiliges Lied vor, beginnend mit
dem Vers »Ein Städtchen liegt im Pfälzerland.«
Dazu hatte er eine eingängige, volksliedhafte Melodie
komponiert mit genauen Hinweisen für die Begleitung,
die man nun noch für die einzelnen Orchesterinstrumente
und den Chor ausschreiben mußte. Er ließ mir jede
Freiheit, was ich daraus machen würde. Ich bearbeitete
das Lied, ergänzte und änderte Kleinigkeiten.....
Für Wunderlich sollte das Ganze eine Überraschung
werden: Ich hatte Herrn Wunderlich etwas später bestellt,
weil ich zuerst mit Chor und Orchester proben wollte. Beim
letzten Durchlauf betrat Fritz Wunderlich das Studio, ich
ging auf ihn zu, um ihn zu begrüßen, während
Chor und Orchester spielten und sangen. Er war so gerührt,
seine Komposition in einem ihm so gut gefallenden Kleid zu
hören, daß ihm die Tränen in die Augen traten".
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Mein
Kusel in der Pfalz
Ein
Städchen liegt im Pfälzerland, im Tal, so
wunderschön.
Dort ist's, wo meine Wiege stand, wohin meine träume
geh'n.
Die
alte Burg schaut still im Tal, erzählt von vergangener
Zeit,
sie sah uns schon so manches Mal als Kinder voll Seligkeit.
Der
Wald der war unser liebstes Ziel, der Bach war unser
Meer,
der Mühlberg sah unser frohes Spiel, die Kinderzeit
kommt niemals mehr.
Zieh'
in die Welt ich einst mal fort, dann bitt' ich: »Gott
erhalt's,
mein Städtchen, meinen Heimatort, mein Kusel in
der Pfalz!«
Wir
saßen oft im Freundeskreis im schönen Schwarzwaldort.
Der Abendwind sang draußen leis', und keiner sprach
ein Wort.
Der
eine kam vom Schwabenland, der andre war aus Wien,
Der dritte von der Waterkant, der vierte aus Berlin.
Das
Heimweh war bei uns zu Gast, schlich sacht sich ins
Gemüt,
der Abendwind es mit sich nahm, trug heimwärts
auch mein Lied:
Ein
Städchen liegt im Pfälzerland, im Tal, so
wunderschön.
Dort ist's, wo meine Wiege stand, wohin meine Träume
geh'n.
Die
alte Burg schaut still im Tal, erzählt von vergangener
Zeit,
sie sah uns schon so manches Mal als Kinder voll Seligkeit.
Der
Wald der war unser liebstes Ziel, der Bach war unser
Meer,
der Mühlberg sah unser frohes Spiel, die Kinderzeit
kommt niemals mehr.
Zieh'
in die Welt ich einst mal fort, dann bitt' ich: »Gott
erhalt's,
mein Städtchen, meinen Heimatort, mein Kusel in
der Pfalz!«
Kusellied
(Pfälzer Heimatlied)
Zweite endgültige Version (Einspielung auf Schallplatte) |
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