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Carmina Burana |
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Announcement
- review: 1953-11-07 Kuseler
Tageblatt |
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Zu der bevorstehenden
Auff�hrung der �Carmina Burana� in Kusel
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Announcement
- review: 1953-11-13 Kuseler
Tageblatt |
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Volkshochschule. Zu den bevorstehenden Auff�hrungen der �Carmina Burana�, einer Sammlung von 25 Liedern, die vom Trinken, vom Fr�hling und von der Liebe sprechen, ist noch zu sagen, da� von der rhythmischen Bearbeitung Carl Orffs eine starke Wirkung ausgeht. Sie bleibt nicht nur in der Verwendung neuzeitlicher Stilmittel stecken, sondern wei� auch, dem Ohr schmeichelnd, melodische T�ne anzuschlagen. Anfang und Schlu� des Werkes bildet eine gro�e, dreistrophische Anrufung des Schicksals, dessen Walten der Mensch preisgegeben ist und dessen Rad im Ablauf seines Lebens �ber ihn hinweggeht. So will auch das Rad auf den zum Besuch der Veranstaltung aufrufenden Plakaten als tiefere Bedeutung verstanden sein.
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Announcement
- review: 1953-11-14 Kuseler
Tageblatt |
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Carl Orffs Chorwerk �Carmina Burana�, das in drei Teilen den Fr�hling, das genu�freudige Leben und die Liebe besingt, erlebt heute und morgen Sonntag seine Auff�hrungen, auf die seit Wochen schon vielfach in der Zeitung hingewiesen worden ist. Dem Leiter steht ein Orchester von etwa 60 Mitwirkenden und ein Chor von 165 S�ngern zu Gebote, die die musikalische Darstellung dieser gewaltigen Schicksalsballade zu tragen haben. Ihre Tonsprache wird alle Besucher begeistern, an die nochmals ein letzter Aufruf ergeht.
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Announcement - review: 1953-11-16 Kuseler Tageblatt |
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Carmina Burana in Kusel. Zwei Auff�hrungen von hohem Rang. �Am Anfang war der Rhythmus�, nichts treffender als dieses vielzitierte Wort l��t sich einer Besprechung des einmaligen Ereignisses als Leitmotiv voranstellen. Nicht umsonst steht dieses Gestaltungsmittel der Musik neben Melodie und Harmonie an der Spitze, und es war erfreulich zu beachten, wie willig das Publikum aller mehr oder weniger kunstempf�nglichen Schattierungen einer Gef�hlsreaktion nachgab, die von einer ungewohnten neuen Form ausging. Diese Musik, die stellenweise den Ausdruck eines kirchlichen Rituals annahm, um dann einen Liebeshymnus zarter lyrischer T�ne anzuschlagen, konnte von jedem verstanden werden, weil sie unkompliziert und wahrhaft volkst�mlich anspricht, �berrachendste Klangwirkungen erzielt und �ber den Weg einer aufr�ttelnden Bevorzugung des Schlagzeuges in der Instrumentierung ins Blut geht. Man konnte sich an dem Figurenwerk mit seiner reichen Ornamentierung, die im Wechsel immer neue Einf�lle aufblitzt, nicht satt h�ren. �ber das Werk selbst, Charakter und Bedeutung, dessen ablehnender Pr�dikalisierung gelegentlich einer Ludwigshafener Auff�hrung man verst�ndnislos gegen�bersteht, ist an dieser Stelle genug gesprochen worden. Seine zweimalige Wiedergabe erf�llt alle denkbaren W�nsche. Das freudige Mitgehen s�mtlicher Organe gab den Auff�hrungen vielfarbiges Leben. Die frischen Stimmen der Sch�ler und Sch�lerinnen des Gymnasiums wetteiferten in edler Begeisterung mit den �lteren der �Erheiterung� 1877. Nicht zuletzt war es die numerische St�rke von Chor und Orchester, welch letzteres durch die �berlegene Rhytmik des Werkes einen besonders schwierigen Part hatte, was die Auff�hrungen machtvoll wirken lie�. Lore Morgenstern und die Sch�lerin Wettstein der 9. Klasse sa�en an 2 Klavieren, w�hrend Fritz Wunderlich im 2. Programm am Waldhornpult, seinem Spezialinstrument, Platz genommen hatte, nachdem er an einer vorhergehenden Darbietung, Terzett aus der Zauberfl�te, mit Katharina von Mikulicz-Radecki, Freiburg, Sopran und G�nther Massenkeil, Mainz, Bariton, teilgenommen; hier wie auch in der Carmina Burana begegneten die 3 Solisten durch den kunstvollen Einsatz ihrer pr�chtigen und symphatischen Stimmen einem �beraus beifallsfreudigen Publikum. Und �ber allem stand als Beherrscher des gro�en Aufgebots Hans Gresser, der vor dem Gespenst einer unendlichen M�he erfordernder organisatorischen Arbeit und Einstudierung nicht zur�ckschreckte und mit der Gr��e seiner Aufgabe wuchs. Ihm vor allem galt am Schlu� der leidenschaftliche Beifall, nachdem er zwischendurch f�r seine k�nstlerisch und k�rperlich au�erordentlich anspruchsvolle Leistung, die auch seine Unabh�ngigkeit von der Partitur einbezog, Abschlagszahlungen der dankerf�llten Zuh�rerschaft entgegennehmen mu�te. Der Schwerpunkt des Chorwerks liegt ganz auf der Tonsprache, soda� die vorzugsweise Verwendung des lateinischen Textes kein Hemmnis f�r das Verstehen beim H�rer bildete. W�hrend Oberstudiendirektor Dr. Gerlach am Samstag dem Leiter und den Solisten Blumen �berreicht hatte, gab er seinem Dank f�r das gro�e Gelingen allen Beteiligten in warmen auszeichnenden Worten am Sonntag Ausdruck. Den Auff�hrungen, die das mitrei�ende Halleluja von H�ndel er�ffnete, verlieh der Rahmen an beide Tagen volle H�user, besonderen Glanz. F-W-Archive, Kusel
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